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  Fast ein ganzes Leben für den Spielmannszug
  55 Jahre Spielmannszug Perleberg: Gerhard Dröge, dienstältestes Mitglied, erinnert sich an die Anfänge und Erfolge
  Der Prignitzer vom 16. November 2010
   
  kasa
   
  Perleberg • 55 Jahre Spielmannszug Perleberg - das sind geschichtsträchtige Erinnerungen, große Erfolge und jede Menge Spaß. So ist es aus den Worten jenes Mannes zu hören, der von Anfang an dabei ist und heute mit seinem Zwillingsbruder ehrenhalber im Vorstand des Vereins mitarbeitet. Zur 55-Jahrfeier am Wochenende werden alte Erinnerungen bei Gerhard Dröge wieder hervorgekramt. "1955 kam der Auftrag der Betriebssportgemeinschaft, einen Spielmannszug zu gründen", beginnt der Senior zu erzählen. Er blickt weit zurück, lächelt: "Wir haben uns angeschlossen und wollten mal schauen, was das wird." Etwa 14 sei er da wohl gewesen. Jedenfalls hatte er damals noch nichts mit Musik am Hut. Die Flöte sollte sein Instrument werden. "Wir waren damals nur zwischen neun und 14 Mitglieder", erzählt Gerhard Dröge, "haben nach Gehör gespielt." Selbst die Trommler schnitzten sich noch ihre Stöcke selbst zurecht.
   
 
 
 
"Wir waren damals nur zwischen neun und 14 Mitglieder, haben nach Gehör gespielt."

Gerhard Dröge
ehrenhalber Vorstandsmitglied
 
 
   
  Nach und nach festigte sich die Gruppe, begann regelmäßig einmal pro Woche zu üben. Gerhard Dröge, aber auch sein Zwillingsbruder Klaus, blieben dabei und fanden Spaß daran. Übungsräume hatte die stetig wachsende Spielergruppe viele. Hinter der alten Badeanstalt, im Bürgergarten, im ehemaligen Pionierhaus oder in der Stadtschule (jetzt Rolandschule) - dort üben sie heute noch. Irgendwann entschloss sich der ehrgeizige junge Mann, sich das Saxophonspielen beizubringen. "Dabei lernte ich auch Noten", sagt er heute. Die Spielgemeinschaft wurde professioneller, inzwischen lernten alle Mitglieder nach Noten zu üben. Dann ging es steil bergauf. Bezirksmeisterschaften, Aufstiegsturniere, Landesmeisterschaften und in guten Zeiten neben dem Erwachsenenspielmannszug zwei Nachwuchsspielmannszüge. "Vor der Wende haben wir auf Meisterschaften sechsstimmig gespielt", erinnert er sich. Da waren es auch nur Märsche. Heute sind verschiedenste Variationen hinzugekommen. Nicht ganz unbescheiden, aber zu Recht mit Stolz sagt er: "Bei den Bezirksmeisterschaften haben wir sämtliche Preise abgeräumt." Und damit nicht genug: Man tat sich zeitweise zusammen mit den Pritzwalker Spielleuten und den Wittenberger Spielmannszug. Heute ist man befreundet.

Bei all den Erinnerungen, die in Gerhard Dröge wach werden, glänzen seine Augen. Die Turnfeste, ja die waren grandios, sagt er. Genauso erinnerungswürdig waren die Bezirksmeisterschaften. Überhaupt sei man eine große Familie. "Wir verstehen uns alle prächtig, auch mit den anderen Spielmannszügen", sagt er. Auf dem Platz allerdings, bei Wettbewerben, habe man sich nichts geschenkt, scherzt er.

Doch das Alter schreitet unablässig voran. Die Piccoloflöte, sie gehörte auch zu seinem Repertoire, hat er wieder abgelegt. "Es geht nicht mehr so gut wie früher." Der Sopranflöte ist er aber treu geblieben.
   
 
Foto: Doppelt gut...        
         
Bildunterschrift:
Doppelt gut: Die Zwillingsbrüder Klaus (hinten) und Gerhard Dröge sind von Beginn an dabei.
       
  Foto: Katarina Sass
   
   
 
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